Allgemeines
Die Spitzschwanzamadinen, vereinzelt auch noch Spitzschwanz-Gürtelgrasfinken genannt, sind eine speziell auf australische Lebensbedingungen angepasste Prachtfinkenart. Ursprünglich mussten sie um ihren Wasserbedarf zu decken morgens früh den Tau von den Blättern absaugen. Da dieses aber viel Zeit in Anspruch nahm, so entwickelten sie, übrigens unabhängig von anderen Arten, ein besonderes Trinkverhalten, sie saugen mit geschlossenem Schnabel, wie die Tauben. Hierdurch verkürzt sich die Zeit an den deckungslosen Wasserlöchern, wo sie sich in der Hitze schutzlos den Greifvögeln aussetzen müssen. So können sie morgens und abends kilometerweit zur Tränke fliegen, kurz die Tagesration an Wasser trinken und zurückfliegen.
Systematik, Verbreitung
Die Spitzschwanzamadine (Poephila acuticauda) bewohnt mit zwei Unterarten ihr Verbreitungsgebiet. Da ist die gelbschnäbelige Spitzschwanzamadine (Poephila
acuticauda acuticauda), sie bewohnt Nordwestaustralien und weiterhin die rotschnäbelige Spitzschwanzamadine (Poephila acuticauda hecki). Ihr Verbreitungsgebiet schließt sich dem von P. a.
acuticauda an und zieht sich bis in den Nordwesten von Queensland. Südwärts reicht ihr Gebiet etwa bis zum 18. Breitengrad.
Sie leben vorwiegend in der heißen nordaustralischen Eukalyptus-Savanne, wo sie in höheren Bäumen ihre kugeligen Nester anlegen. Deshalb fehlen sie in der reinen
Strauchsteppe und auf Grasflächen.
Kennzeichen
Die Körperlänge beträgt einschließlich der verlängerten, spießförmigen und zentralen Steuerfedern 17 bis 18 cm. Das stets glatte Gefieder ist in den zarten
Grundtönen blaugrau, braun und weinrot gehalten. Schwarz ist der scharf abgegrenzte ovale Kehlfleck und der Schwanz. Der Bürzel ist weiß mit einem schwarzen Flankenband bis zu den Schenkeln. Die
Unterarten sind hauptsächlich an der Farbe des kegelförmigen Schnabels und der Beine zu erkennen. Während die Gelbschnäbelige fleischfarbene Füße hat, sind diese bei der Rotschnäbeligen kräftig
rot. Die Geschlechter sind gleich gefärbt.
Beim Jungvogel ist der Schnabel schwarz. Das Gefieder, Kehllatz und Flankenband sind matter, während der Schnabel heller als beim Altvogel ist.
Der Nestling ist fleischfarben und mit wenigen weißlichen Dunen bedeckt. Der helle Schnabel dunkelt nach. Im Rachen sind oben drei Punkte zu einer gebogenen Linie
verbunden, darunter kleiner eine Linie mit zwei Punkten. Auf der Zunge befinden sich zwei kleine Punkte und ebenfalls im Unterschnabel. Diese liegen aber in einem Winkel eingebettet. An den
Schnabelwinkeln, gegenüber den blauweißen Schnabelwülsten befindet sich oben wie unten je ein kurzer Strich auf der Innenseite.
Auf Mutationen bin ich nicht eingegangen, da nur naturfarbene bzw. wildfarbene Spitzschwanzamadinen gehalten werden.
Geschlechtsbestimmung
Bei der Geschlechtsbestimmung tauchen meistens Schwierigkeiten auf. Hat man mehrere Spitzschwanzamadinen beisammen, so kann der erfahrene Züchter die Weibchen am
Kehllatz und am Flankenband erkennen, weil diese nicht so ausgeprägt wie beim Männchen sind. Sicher ist dieses kein sehr zuverlässiger Hinweis. Ein Männchen ist 100 % nur durch den Gesang zu
erkennen. Deshalb empfiehlt es sich die Amadinen einzeln zu setzen. Nach kurzer Zeit schon verständigen sie sich durch Rufe. Das Männchen ruft dann mehrmals ein gedehntes „Uüht“ um Kontakt
aufzunehmen und ist ein Weibchen in der Nähe so antwortet es darauf mit einem „Uääht“. Nun brauchen sie nur noch entsprechend durch Farbringe markiert werden.
Man kann auch noch mehrere Spitzschwanzamadinen in eine Voliere geben, damit sich die Paare allein finden. Diese setzt man dann zur Zucht ein. Meistens fangen sie
schon nach zwei Wochen mit der Eiablage an und ziehen die Jungen ohne Probleme auf. Die Paare bleiben dann ein Leben lang beisammen.
Verhalten
Bei den Spitzschwanzamadinen ist das Sozialverhalten sehr stark ausgeprägt. Die Partner eines Paares, überhaupt alle Angehörigen dieser Art begrüßen sich immer mit einem Kopfnicken. Gerade während der Brutzeit wird Kopfnicken sehr oft wie beispielsweise auf der Nistplatzsuche und der Balz angewandt. Der Zusammenhalt der Paare ist sehr fest und hält ein Leben lang. Eben deshalb sind diese Amadinen sehr anspruchsvoll bei der Partner-wahl und sollten sich ihre Partner selber aussuchen. Selbstgefundene Partner brüten zuverlässig und ziehen ihre Jungen ohne Probleme auf. Natürlich können Paare vom Züchter zusammengesetzt werden und trotzdem zuverlässig brüten und auch Junge großziehen (BALDAUF, 1983), das bestreitet ja keiner, nur sie brauchen nicht und können sich gram sein oder sich zumindest eine ziemliche Zeit nicht leiden.
Stimme
Der Stimmfühlungslaut ist ein leises „Tet“. Die Kontaktrufe wurden ja schon oben erwähnt, vom Männchen ein „Uüht“ und vom Weibchen ein „Uääht“. Der Distanzlockruf ist ein klagendes und langgezogenes „Tüü-iii“ und der Begrüßungslaut ein lockeres „Krakrakra“, dieses kann ganz leise auch als Nestlockruf dienen und bei der Kopula zu einem leisen Wimmern werden. Der eigentliche Gesang kann Ähnlichkeit mit dem unseres heimischen Gimpels haben. Er beginnt mit einigen leisen Tönen, denen mehrere Strophen mit einem Gemisch aus Distanz- und Lockrufen folgen und mit gequetschten Tönen, denen ein klagender Ruf folgt, enden. Junge Männchen können schon mit etwa 40 Tagen anfangen den Gesang des Vaters zu studieren. Bei Gefahr wird „getscheckt“.
Unterbringung
Die Spitzschwanzamadinen können in einem Meterkäfig untergebracht werden, im Sommer in einer Freivoliere, in einer Vogelstube oder in einer Innenvoliere. Sie können
paarweise allein, oder mit mehreren Paaren oder mit anderen Prachtfinken dort einziehen. Ob sie dort verträglich sind und gut ziehen, liegt meistens daran, ob die Voliere groß genug, richtig
bepflanzt, mehrere Futterstellen hat und genügend Nisthilfen hat. Sollen nur mehrere Paare Spitzschwanzamadinen in einer Voliere untergebracht werden, so muss man sich Zeit nehmen die Vögel zu
beobachten, da es ziemliche Streitereien geben kann.
Es kommt immer darauf an, was man mit den Spitzschwanzamadinen möchte, ob nur züchten oder ob man einen Schwarm Spitzschwanzamadinen mit Prachtfinken oder
Spitzschwanzamadinen allein halten möchte. Wer eine Großfamilie von Spitzschwanzamadinen halten möchte, dem schlage ich vor nur ein Paar in eine Voliere zu geben. Wenn sie brüten und Junge haben,
so lässt man diese dabei. Unter den Mitgliedern einer Familie gibt es keine Streitereien und wenn die Familie noch so groß ist. Dieses wurde von Bekannten angezweifelt. Ich machte mich in der
Literatur kundig und es fand sich hier ein Pro und Contra. Nun stand fest, sobald eine Voliere frei war sollte das ausprobiert werden. Die Eingewöhnung der Spitzschwanzamadinen entfällt wegen des
australischen Ausfuhrverbotes. Aber, wer sich diese Amadinen anschaffen möchte, der sollte sie nach Möglichkeit beim Züchter holen und sich vergewissern wie sie gehalten werden. Wichtig sind
Gesundheit, Temperatur, Futter usw. Übrigens sollte die Temperatur nicht unter 120 C fallen, da Spitzschwanzamadinen gegen kalte Witterungen empfindlich reagieren. Nun gibt es sehr viel Angaben
wie: Sie haben frostfrei, oder bei leichtem Frost überwintert usw. Dieses ist nicht zu empfehlen, man sollte sich doch vor Augen führen woher diese Amadinen stammen. Meines Erachtens ist das
Tierquälerei. Meine Spitzschwanzamadinen sind in einer Jnnenvoliere untergebracht. Ihre Größe beträgt 3 m L x 1,50 m B x 1,50 m H. In ihr wurde zu Anfang ein Paar untergebracht. Sie wurden mit
einem Paar Zebrafinken vergesellschaftet. Im Mittelpunkt der Voliere hängt ein Korkenzieherhaselstrauch, dessen dünne Astchen sehr viel Windungen besitzen. Hier können sich Jung und Alt zu ihren
sozialen Stunden treffen.
Nistkästen für jedes Paar zwei Stück, sind an den Wänden in genügendem Abstand oder durch eine Sperrholzplatte voneinander abgegrenzt vorhanden. Darin werden von
mir aus Scharpie und aus Kokosfasern Nester vorgeformt, was von den Spitzschwanzamadinen akzeptiert wird. Nach jeder Brut werden die Kästen gereinigt und desinfiziert. An den Volierenwänden sind
Kiefernäste zwischen den Nistkästen gesteckt. Gerade dieses Grün läßt die Amadinen in ihren leichten Farben auffallen. Der Boden ist ziemlich dick mit Sand belegt, auf dem von mir Teile von
vermoderten Ästen oder Stubben gelegt werden. Alles weiche Vermoderte wird sauber von den Amadinen abgearbeitet und gefressen, so dass nur das harte Holz zurückbleibt, welches wieder ausgetauscht
wird. An zwei Stellen wird Futter in Schalen und Wasser in Trinkröhrchen angeboten. Zum Baden aber sind Badehäuschen für das tägliche Bad aufgestellt, welche früh am Morgen und am späten
Nachmittag für etwa eine Stunde gereicht werden. Das ist jeweils die Zeit, welche ich benötige alle meine Vögel zu versorgen. Die Temperatur im Raum lag bei 18 bis 200 C und das Licht schaltet
nach 14 Stunden auf Nachtbeleuchtung.
Die Spitzschwanzamadinen brüteten und zogen Junge auf. Ebenso die Zebrafinken, welche in den Kiefernästen ein freies Nest gebaut hatten. Als beide Paare die Jungen
auf der Stange hatten, wurde es eng in der Voliere und ich nahm die Zebras heraus und setzte sie in eine andere Voliere. Die Jungen der Spitzschwanzamadinen waren noch nicht ganz selbständig,
schon war das Weibchen mit der 2. Brut beschäftigt. Das ging so weiter, auch die Jungen brüteten. Streitigkeiten gab es nicht, es wurde wohl zwischendurch mal laut und es flogen ein paar Amadinen
hintereinander her. Zum Ende des ersten Jahres, war kein Platz mehr in der Voliere, sie musste geleert werden. Es waren inzwischen 22 Vögel geworden, das Ursprungspaar hatte drei Bruten gemacht
und die ersten Jungen hatten auch gebrütet. Es waren also bei den Spitzschwanzamadinen drei Generationen in der Voliere und wie gesagt, es gab keine Streitereien. Die allgemeine Behauptung also,
Spitzschwanzamadinen sind unverträglich, stimmt wohl nicht. Die Einrichtung, die Größe und die Besetzung einer Voliere ist wohl genauso wichtig wie die Futterstellen und die Nistmöglichkeiten.
Also alle Nistkästen wurden entleert und desinfiziert und kein Nistmaterial in der Voliere gelassen. Das Altpaar und ein Jungpaar wurden in der Voliere belassen. Dass Futterschalen. Trinkröhrchen
und die Voliere regelmäßig gereinigt werden, dürfte wohl selbstverständlich sein.
Fortpflanzung
Auch die Spitzschwanzamadine ist schon sehr früh brutreif. trotzdem sollten wir versuchen sie erst nach einem Jahr für die Brut einzusetzen. Sie ist dann voll entwickelt und kräftig genug. um eine Brutzeit von zwei bis drei Bruten durchzustehen. Fällt die Brutzeit in der freien Natur in die Regenzeit, so ist sie in der Obhut des Menschen, also in der Voliere, das ganze Jahr über brutlustig. Die Spitzschwanzamadine darf nicht mit ihren engen Verwandten, also Maskenamadine und Gürtelamadine vergesellschaftet werden, sonst gibt es Streit oder es werden Mischehen eingegangen. Auch verpaaren viele Züchter gelb- und rotschnäblige Spitzschwanzamadinen miteinander. Nach Möglichkeit sollte dieses vermieden werden um die Unterarten rein zu halten.
Paarbildung, Balz
Das Männchen hüpft unter ständigem Kopfnicken und Schnabelwischen auf das Weibchen zu. Hierbei hat es das Körpergefieder leicht gesträubt, aber den Kehllatz stärker, so dass dieser deutlich abhebt und somit auffallen muss. Das Männchen kann dabei singen und oder ein Stückchen Halm im Schnabel halten, welcher aber vor der Kopula fallen gelassen wird. In der freien Natur wird nur noch selten der Halmtanz durchgeführt, ebenso verliert er sich bei Spitzschwanzamadinen in Menschenobhut. Der Schwanz wird immer in Richtung Partner gedreht. Sobald das Weibchen stehen bleibt, hüpft das Männchen in seine Nähe. Bei jedem Hüpfer erfolgt eine Drehung um 180 C und es erklingt dabei sein kurzer Gesang. Durch das senkrechte Vibrieren des Schwanzes und durch die leichte Hockhaltung fordert das Weibchen das Männchen zur Kopulation auf. Diese wird in der Regel mehrmals wiederholt. Danach steigt das Männchen ab, landet neben dem Weibchen und unter Verbeugungen präsentiert es ihm noch einmal seinen Kehlfleck. Dieses Beschwichtigungsverhalten vermeidet Streitigkeiten, welche bei vielen Prachtfinken nach der Kopula auftreten.
Nest
Die Nistplatzsuche erfolgt durch das Paar gemeinsam. Mit gespreiztem Schwanz fliegt das Männchen eventuelle Nistplätze an und läßt seinen Nestruf „Krakrakra“ hören. Hierbei werden in der Voliere alle Nistkästen überprüft. Findet das Weibchen einen ihr zusagenden Platz, so hockt es sich hin und ruft ebenfalls. Freie Nester wurden bei mir nicht gebaut. Als Nisthilfe nehmen die Spitzschwanzamadinen gerne einen halboffenen Nistkasten mit dem vorgefertigten Nest an. Beide Partner verkleiden dann noch mit Kokosfasern die noch freien und sichtbaren Holzflecken. Die Auspolsterung nimmt das Weibchen vor. Das Männchen bringt ihm das nötige weiche Material wie Scharpie, Pflanzenwolle und Federn.
Ei, Gelege
Das Gelege besteht aus vier bis sechs, meistens aber aus fünf weißen Eiern, welche täglich gelegt werden. Brutbeginn ist die Ablage des 3. oder 4. Eies. Uber Tag wechselten sich die Partner bei der Brut ab. Dagegen in der Nacht befand sich das Paar zusammen im Nest. Nistkontrollen werden nicht übel genommen, doch sollten sie auf ein Minimum beschränkt werden.
Schlupf, Aufzucht
Die Jungen schlüpfen nach etwa 14 Tagen. Die Eierschalen werden meistens vom Weibchen gefressen oder raustransportiert und sehr oft in einer Futterschale abgelegt. An den ersten zwei Tagen benötigen sie kaum Futter, da sie von ihrem Eidotter noch zehren. Man braucht sich also keine Sorgen zu machen. In der 1. Woche werden sie rund um die Uhr gehudert. Der Kot wird von den Jungen hoch an die Nestwand gedrückt und trocknet schnell. Ihre Augen öffnen sich so um den 8. Tag. Nun sollte die Beringung vom zehnten bis zwölften Tag nicht vergessen werden. Jetzt fängt auch der helle Schnabel an dunkel zu werden. Mit drei Wochen verlassen die jungen Spitzschwanzamadinen das Nest, werden aber in den ersten Tagen zum Füttern und Nächtigen zurückgelockt. 21 Tage, öfters sogar noch länger nach dem Ausfliegen, sind sie selbständig. Es scheint so, als wenn junge Spitzschwanzamadinen Schwierigkeit haben selbständig zu werden, denn oft zeigt sich eine gewisse Unsicherheit sich selbst zu versorgen. Sie haben einen besonders engen Familienzusammenhalt und sollten erst, wenn die Eltern ihre Jungen jagen, entfernt werden, was aber wie weiter oben geschildert kaum vorkommt.
Mauser
Eine Woche nach dem Ausfliegen fängt das Umfärben des Schnabels an. Von der Spitze an färbt er über hellhornfarben sich dann in seine endgültige Farbe weiter in Rot oder Gelb. Die Jugend-mauser beginnt etwa ab der 6. Woche und ist im Alter von drei bis vier Monaten abgeschlossen. Sie ist eine kritische Zeit und sollte mit abwechslungsreiche Nahrung und viel Wärme den Jungen erleichtert werden.Jetzt sind sie mit der Mauser fertig, die Männchen fangen an zu singen.
Ernährung
Spitzschwanzamadinen suchen ihre Nahrung am Boden. Gras- und Unkrautsamen sind die Hauptnahrung. Natürlich werden zur Jungenaufzucht auch Insekten genommen.
Meistens handelt es sich um Termiten, welche hauptsächlich im Flug gefangen werden, manchmal aber auch vom Boden oder auch von Pflanzen. Wie auch Spinnen und sonstige Insekten abgepickt werden.
Sie trinken saugend wie die Tauben. Allein schon wegen der Nahrung und der großen Hitze haben sie ein sehr großes Trink- und Badebedürfnis.
Auch Spitzschwanzamadinen lieben einen abwechslungsreichen Speiseplan, sind aber ansonsten anspruchslos. Ihnen stehen täglich drei Futtermischungen zur freien
Aufnahme zur Verfügung. Zuerst eine Hirsemischung aus Senegal-, Manna-, Mohair-, Japan-, Silber-, La-Plata-Hirse und Glanz. Zweitens eine HänflingGirlitz-Mischung worin Negersaat, Perilla,
Rübsen, Glanz, Grassamen, Salatsamen, Zichorien, kleinkörnige Fichte usw. vorhanden sind und weiterhin eine Wildsamenmischung. Diese trockenen Samenmischungen, wurden zweimal in der Woche mit
einem Schuss Distelöl verfeinert. Bei gutem Wetter bekommen sie täglich frisch geerntete Wildkräuter, welche in Büschen aufgehangen werden. Im Winter wenn kein Schnee liegt, kann Vogelmiere
verfüttert werden. Zusätzlich nehmen sie gern ein Stück Gurke oder ein Stückchen vom Apfel. Bei ganz verregneten oder verschneiten Tagen besteht immer noch die Möglichkeit ihnen Keimfütter zu
füttern. Die Keimzeit kann verkürzt werden, indem die Schüsseln mit der Saat auf die Heizung gestellt werden, wo sie sehr gut keimen. Kolbenhirse hängt immer in der Voliere, Weiß wird mit Rot
abgewechselt. Zur freien Aufnahme stehen ihnen Grit, Laubbaumerde von Buchenstubben und Kalk bzw. zerkleinerte Eierschalen zur Verfügung. Für die Gesunderhaltung scheint Holzkohle durchaus
wichtig zu sein. Das Aufzuchtfutter mit trockenen Insekten eines bekannten Herstellers, für die Aufzucht der Jungen, wird nicht so sehr beachtet. Das Lebendfutter verweigerten sie zwar nicht,
nahmen aber nur selten von den Ameisenpuppen, Blattläusen und Mehlkäferlarven. Sie pickten fast nur frische Puppen des Mehlkäfers auf Sobald sie eine leichte Färbung zeigten wurden sie nicht mehr
angerührt. Habe ich bei den anderen Vogelarten das Lebendfutter vitaminisiert, so musste ich zur Aufzuchtzeit und während der Mauser zweimal in der Woche bei den Spitzschwanzamadinen das Wasser
mit Vitaminen anreichern. Nehmen sie kein Lebendfutter an, so reicht die Gabe von Keimfutter.
Ausklang
Spitzschwanzamadinen sind zwar nicht so farbenprächtig wie andere Vogelarten, doch ihre große Fruchtbarkeit macht sie zu beliebten Vögeln. Sie sind mit die besten und zuverlässigsten Brutvögel, natürlich mit Ausnahme des Zebrafinken, von allen australischen Prachtfinken. Darum sind sie für Liebhaber, die mit der Zucht australischer Prachtfinken beginnen wollen, die idealen Vögel.